Die Baptisten – eine der größten protestantischen Bewegungen der Welt – sind eine Glaubensgemeinschaft, die indirekt aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangen ist. Die Bezeichnung geht auf das puritanische England des 17. Jahrhunderts zurück. Von dort wanderten viele freie Christen in die Neue Welt aus, wo heute die Mehrheit der ca. 40 Millionen Baptisten weltweit zu finden ist.

Im Mittelpunkt des baptistischen Verständnisses steht die Bereitschaft, aus persönlicher Überzeugung Jesus Christus nachzufolgen, das eigene Leben unter die Herrschaft des dreieinigen Gottes zu stellen und die Bibel als alleinige Grundlage des Glaubens anzuerkennen. Untrennbar mit dem persönlichen Glauben an Jesus Christus ist die Gemeinde verbunden; als Gemeinschaft der Glaubenden, um Gott zu loben und anzubeten, und um für das tägliche Leben ermutigt und gestärkt zu werden.

Als evangelische Freikirche treten Baptisten für eine strikte Trennung von Kirche und Staat ein. Daher wird auch die gesamte kirchliche Arbeit von den freiwilligen Spenden der Mitglieder bestritten und keinerlei „Kirchensteuer“ o.Ä. erhoben. Baptisten halten sich nicht für die allein seligmachende Kirche, sondern teilen vielmehr mit allen christlichen Konfessionen die Überzeugung, dass Jesus Christus der Mittelpunkt ihres Glaubens ist. Sie treten daher weltweit für Glaubens-, Gewissens- und Religionsfreiheit für alle Menschen und Gruppen ein.

Baptistengemeinden sind autonome Gemeinden. Alle wichtigen Entscheidungen werden von der Mitgliederversammlung getroffen, die auch die Gemeindeleitung wählt und bestellt. Um überregionale Aufgaben wahrnehmen und sich gegenseitig helfen zu können, arbeiten die einzelnen Gemeinden – nicht nur in Österreich – in einem Bund zusammen. Karitativ sind die Baptisten hier zu Lande im Diakonischen Werk für Österreich tätig.